Die Zollformalitäten sind schnell erledigt und so fahren wir am späten Dienstagnachmittag (8. März) bei schönstem Wetter der peruanischen Pazifikküste entlang. Das Unwetter in den Bergen hat auch an der Küste seine Spuren hinterlassen. Ob von Hand mit Schaufeln und Kübeln oder mit grossen Radladern, überall werden fleissig die Strassen und Vorplätze vom Schlamm befreit.

Mit einer ganz ungewohnten Leichtigkeit dürfen wir am 24. Februar 2016 nach Ecuador einreisen. Auf direktem Weg steuern wir die Finca Sommerwind in der Nähe von Ibarra an. Das Strassenschild welches eine Umleitung signalisiert stört uns vorerst gar nicht.

Ja wir geniessen den Luxus - den Luxus frei zu sein! Frei entscheiden zu können was wir jeden Tag machen, die schönsten Orte besuchen, die Natur zu spüren, die interessantesten Länder erkunden, deren Geschichte, Kulturen und Traditionen erfahren.

Über 40'000 km haben wir in den vergangenen 365 Tagen zurückgelegt und dabei 12 Länder durchquert. Gemäss ursprünglicher Planung wären wir bereits wieder auf dem Nachhauseweg. Doch das Reisefieber will uns noch nicht loslassen. So gönnen wir uns noch etwas mehr Zeit um die beiden Amerikas zu entdecken.

Nach vier Tagen in der Grossstadt freuen wir uns auf etwas Ruhe und wollen schnellstmöglich raus aufs Land. Doch wir sind in Bogotá und da geht nichts schnell, zumindest nicht wenn man im Auto sitzt. Zwei Stunden lang quälen wir uns langsam raus aus der Stadt und beginnen den Abstieg ins Tal - von 2600 m geht es runter auf 250 m. Rasant steigt die Aussentemperatur und wir sind froh um die Lüftungsklappen unter der Windschutzscheibe. Während die Sonne auf die Solarpanels brennt, rauschen wir quer durch das Tal und überqueren für einmal mehr den Río Magdalena.

Es scheint als ob sich Kolumbien bei der Entstehung einfach nicht entscheiden konnte. Tiefe Canyons, hohe Gebirgsketten, eindrückliche Vulkane, heisse Quellen und Wüste. Kolumbien hat alles was das Reiseherz begehrt.

Noch ein letzter Grenzübergang in Mittelamerika. Die Ausreise ist schnell erledigt und so rollen wir ein paar Meter weiter nach Panama. Das Einreiseprozedere zieht sich wiedereinmal in die Länge und wie gewohnt bekommen wir erst im zweiten Anlauf fehlerfreie Papiere. Nach gut zwei Stunden können wir endlich aufbrechen. Schnell sind wir in David - der ersten grösseren Stadt in Panama - und füllen noch ein letztes Mal unseren Kühlschrank. Weiter geht es auf der Carrera Panamericana nach Osten.

Schön, wenn die Grenzbeamten nicht einmal wissen, vor welchem Schalter Sie eigentlich sitzen... Zuerst heisst es Ticket kaufen um sich anschliessend in die Warteschlange einzureihen. Da wollen wir natürlich sicher gehen dass es sich auch um den Schalter Salida Nicaragua handelt. Wir fragen zwei Mal nach und erhalten die Antwort "Si, si está salida Nicaragua".

Der zweitägig Grenzmarathon durch die Länder El Salvador, Honduras und Nicaragua hat uns bestimmt vorzeitig altern lassen. Bei Dämmerung kommen wir in der Region des Cañón de Somoto an, welcher sich nur wenige Kilometer hinter der Grenze zu Honduras befindet.

Zügig bewegt sich unser Konvoi auf die Grenze zu. Um 9 Uhr sind wir bereits aus Guatemala ausgereist und fahren auf einer schmalen Brücke über den Rio Paz, welcher hier die Grenze zu El Salvador bildet. Wir werden gebeten unsere Fahrzeuge auf dem Parkplatz abzustellen und werden instruiert wo wir was abgeben müssen. Alles scheint bestens zu laufen bis plötzlich einer der Zöllner meint nur drei der vier Fahrzeuge können einreisen. Der Mitsubishi Delica von Paula und Constantin ist rechts gelenkt, was in El Salvador nicht erlaubt ist.

Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und so fahren wir gemütlich zu unserem ersten Ziel im 5. Land unserer Reise. Die Ruinenstadt Yaxhá ist wenig bekannt und über eine 10 Kilometer lange Schotterpiste zu erreichen.