Geschrieben von martin am
Nach einer gemütlichen, fünf stündigen Busfahrt kommen wir am Freitagabend (20. März) in Ottawa am Bus Terminal an. Da unser Hotel - das Lord Elgin - nur etwas mehr als einen Kilometer entfernt liegt, entschliessen wir uns für einen Spaziergang. An der Elgin Street sind gemäss unserem Reiseführer diverse Bars und Restaurants zu finden. Es ist Freitagabend, deshalb erwarten wir auf unserem Spaziergang, dass entsprechend etwas los ist. Doch nichts der gleichen. Ist es noch zu früh, oder ist am altbekannten Spruch - das Beste an Ottawa ist der Zug nach Montreal - etwa doch etwas dran? Wir werden sehen.
Am Samstag erwartet uns eine weisse Überraschung: es hat geschneit über Nacht und es schneit immer noch. Spielt aber keine Rolle, denn heute ist Waschtag. Nach dem Frühstück fragen wir Google nach der nächsten Wäscherei und siehe da... es hat keine Coin-Laundry in Downtown. Etwas weiter draussen gibt es zwei, doch die Kommentare auf Google+ sprechen für sich. Sehr gute Bewertungen hingegen hat das Laundry-Land. Da es relativ weit ausserhalb liegt, kaufen wir uns eine Buskarte und testen das öffentliche Verkehrsnetz von Ottawa. Das Wetter wird auch am Nachmittag nicht besser und so nutzen wir die Zeit um die Fotos zu sortieren und die nächsten Transfers und Hotels zu buchen.
Für Sonntag und Montag ist bestes Wetter angekündigt, wolkenfreier Himmel und viel Sonnenschein, leider aber auch -17°C und Wind. Gemäss Wetterbericht soll sich das ganze wie -26°C anfühlen. Wir sind gespannt.
Am Sonntagmorgen scheint die Sonne direkt in unser Zimmer und wir freuen uns auf einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt. Mit der Kamera ausgerüstet verlassen wir das Hotel und steuern als erstes das Grab des unbekannten Soldaten schräg vis-à-vis von unserem Hotel an. Weiter geht es zum Parliament Hill mit dem kanadischen Parlament und dem Peace Tower. Schnell merken wir aber, dass fotografieren bei diesen Temperaturen nicht so viel Spass macht, da einem die Finger fast abfrieren. Ausserdem hatte Fränzi zu hause aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen beschlossen, alle ihre Thermo-Unterwäsche im Fahrzeug zu verstauen. Daher kaufen wir für sie erstmal neue Strumpfhosen aus Merino-Wolle und schlendern anschliessend durch das gut geheizte Rideau Centre. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang entlang des zugefrorenen Rideau Kanals. Leider ist die Eisdecke bereits an vielen Stellen eingebrochen, so dass die 8 km lange Eislaufstrecke geschlossen ist. Schade, Schlittschuhlaufen auf der weltgrössten Einsbahn hätte bestimmt Spass gemacht. Aber ist vielleicht besser so, denn neben den Eishockey-begeisterten Kanadiern hätten wir bestimmt keine gute Falle gemacht.
Am Montag sehen wir bereits aus dem Hotelfenster, dass es draussen immer noch gleich kalt ist, denn die Kanadier sind in dicken Mänteln eingepackt auf dem Weg zur Arbeit. Wir haben es nicht ganz so eilig mit dem Frühstück und machen uns gegen zehn Uhr dick eingepackt auf den Weg zum Ottawa River. Auf dem Weg dahin besichtigen wir die Schleusen des Rideau Canal, welche bis heute von Hand betätigt werden. Hier am unteren Ende des Flusses befinden sich acht von insgesamt 45 Schleusen, die auf 23 Standorte entlang des 202 km langen Kanales verteilt sind. Da der Kanal zugefroren ist, können wir leider kein Schiff beobachten, dass durch die Schleusen fährt. Auch auf dem Ottawa River gibt es keine Schiffe zu beobachten, nur ein einzelner Füssgänger ist mit seinem Hund auf dem Eis unterwegs. Später schauen wir uns noch an, wo der kanadische Premierminister und der Generalgouverneur wohnen.
Unser Fazit nach drei Tagen in Ottawa: Die Stadt hat mehr zu bieten als wir erwartet hatten. Durch die ganzen alten und prunkvollen Gebäude gefällt uns Ottawa sogar besser als Toronto. Auffällig ist auch wie sauber und gepflegt die Stadt ist, wir haben z.B in der ganzen Zeit kein einziges Graffiti gesehen. Was die Auswahl an Restaurants angeht, so ist Ottawa (noch) kein Vergleich zu Toronto. Wenn man aber Downtown etwas verlässt, findet man doch einige kleine und gemütliche Restaurants.
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